Verein Initiative für gesunde Luft e.V.
Für Nachhaltigkeit im ländlichen Raum

Die Ausgangslage im Landkreis


Der Landkreis Diepholz liegt südlich angrenzend an das Land Bremen zwischen den Landkreisen Verden, Nienburg, Minden-Lübecke (NRW), Vechta, Osnabrück und Oldenburg.

Der Landkreis ist zu großen Teilen, wie ganz Niedersachsen, landwirtschaftlich geprägt.

In den Nachbarkreisen Oldenburg und Vechta besteht die größte Dichte an Hühner- und Schweinemastställen Deutschlands mit den daraus resultierenden Problemen. Inzwischen sind in Vechta kaum noch landwirtschaftliche Flächen verfügbar, so dass Diepholz immer mehr in das Visier von Investoren gerät.

Der durch die renditeorientierten Investorengesellschaften ausgeübte Preisdruck treibt zur Zeit die Preise für landwirtrschaftliche Flächen stark in die Höhe, so dass "normale" Bauernhöfe weder in der Pacht noch beim Flächenzukauf mithalten können.

www.kreiszeitung.de/lokales/diepholz/syke-ort44535/bauern-landkreis-diepholz-rueckzug-7338945.html

Stallanlagen werden bis zur Grenze des Erträglichen ausgebaut bzw. neu erstellt. Felder werden zusammengefasst und einheitlich industriell bewirtschaftet.

Die Folgen sind offensichtlich:

  • Kleinere Betriebe geben auf und die Flächen werden aufgekauft
  • Monokulturen im Anbau. Energiepflanzen (Mais und Raps) auf weiten Flächen laugen die Böden aus und begünstigen den Artenschwund
  • Grundwasserkontamination durch Überdüngung, Pestizit- und Antibiotikareste. Gerade die Wildeshauser Geest ist ein Wassereinzugsgebiet. Ein großer Mineralwasserabfüller bezieht sein Wasser aus diesem Bereich

Unsere konkrete Kritik:

  • Genehmigungspraxis in Niedersachsen: Kein Hinterfragen der notwendigen Gutachten

  • Die Privilegierung im Genehmigungsrecht ist umstritten. Es handelt sich um Industrie

  • Genehmigungspraxis generell: Die erforderlichen Filter sind nicht geprüft für die bei Geflügelmast besonders gefährlichen Bio-Aerosole 

  • Die Emission-Gutachten gehen von einer angenommene Hauptwindrichtung aufgrund von statistischen Daten aus. Die ändern sich aber gerade aufgrund des Klimawandels

  • Der fast zwangsläufige Einsatz von Antibiotika bringt durch die zu erwartenden Resistenzen direkte Gesundheitsgefährdung der Menschen (nicht nur in der Umgebung) mit sich

  • Die Entsorgung von verkeimtem Kot und Einstreu erfolgt unkontrolliert

  • Das Tierwohl wird bei den Stallanlagen nicht einmal ansatzweise gewahrt

  • Die Landwirte können den Wettlauf  gegen den Preisverfall nicht gewinnen. Jede neue Anlage verschärft die Situation

  • Schon jetzt gibt es eine Überproduktion an Fleisch

  • Der Flächennachweis für die Futtermittelgrundlage ist unzureichend. So fehlt der Nachweis über die Nutzungsdauer der Anlagen




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